
Es gibt zahlreiche Tiere, die in Gärten ernsthafte Schäden anrichten können. Dazu gehören unter anderem die sogenannten Miniermotten, welche vor allem die Rosskastanie häufig befallen.
Hier gilt es, frühzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Schädlingen so bald wie möglich den Garaus zu machen. Das Gute daran: Häufig ist der Einsatz von chemischen Produkten gar nicht erforderlich, wenn man seine Pflanzen regelmäßig sorgfältig untersucht und befallenes Blattwerk umgehend entfernt.
Im folgenden Beitrag präsentieren wir die besten Tipps zur Bekämpfung der Miniermotte.
Inhaltsverzeichnis
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Ein häufiges Problem: Miniermotten
Jeder noch so gepflegte Garten kann von unterschiedlichen Schädlingen und Krankheiten befallen werden, welche dann zu einem ernsthaften Problem für Hobbygärtner werden.
Leider gibt es kaum eine Pflanze, welche immun gegen einen solchen Befall ist – egal, ob Strauch, Baum, Gemüsepflanze oder Blume.
Bemerkt wird dieser meist erst, wenn sich die betroffene Pflanze optisch verändert: Verfärben sich die Blätter plötzlich braun, werden trocken oder fallen sogar ab, kann man davon ausgehen, dass die Pflanze von Schädlingen befallen worden ist – vielleicht sogar von Miniermotten oder Minierfliegen. Der Hobbygärtner selbst kann den Befall allerdings oft gar nicht so einfach deuten.
Was sind das also eigentlich genau für Tierchen? Als Minieren bezeichnet man Larven von Insekten wie beispielsweise Käfern, Fliegen oder auch Schmetterlingen. Diese zerfressen das Gewebe, das sich zwischen der Unter- und Oberseite der Blätter befindet. Auf diese Weise entstehen sogenannte Fraßgänge, die eine gelbliche bis bräunliche Farbe aufweisen oder sogar gefleckt sein können. Sie nennt man durch ihre längliche Form auch Minen – und genau daher stammt der Name der Minierfliegen.
Miniermotten zählen genau genommen zur Familie der Schmetterlinge: Es handelt sich um kleine Falter, die vor allem in den Abendstunden aktiv sind und über längliche Antennen und eine Art Saugrüssel verfügen. Die schmalen Flügel sind leicht gefranst, ihre Haltung ist leicht nach vorn angehoben.
Die winzigen Raupen der Miniermotten haben eine flache Form und besitzen kräftige, gefräßige Zähne, mit denen sie sich ganz leicht durch das Fleisch der Blätter arbeiten können. Die Raupen leben in den Blättern, die sie mit ihrem scharfen Mundwerkzeug einstechen und aussaugen. Im Laufe ihrer Entwicklung verändert sich das Mundwerkzeug der Larve. Daher ist es ganz natürlich, dass Larven in den einzelnen Entwicklungsstadien eine ganz unterschiedliche Optik aufweisen können. Später fühlen sie sich in aufgerollten Blättern wohlsten, deren Blattinnenseiten ihnen genügend Nährstoffe bieten.
Biologen haben bislang mehr als 1.000 verschiedene Arten der Miniermotte entdeckt. Davon leben rund 100 in Mitteleuropa. In der Regel spezialisiert sich eine Mottenart auf eine spezielle Pflanze, die sie vorzugsweise befällt. Man unterscheidet daher zum Beispiel zwischen der Flieder-, Azaleen-, Eichenrinden-, Ahorn- und der Rosskastanienminiermotte. Letztere kommt besonders häufig vor und ist die wohl am weitesten verbreitete Schädlingsart an dieser Pflanze.
Ein ähnliches, eng verwandtes Insekt ist die Minierfliege, die sich zunächst leicht mit der Miniermotte verwechseln lässt. Diese Zweiflügler sind eine Unterordnung der Fliegen, recht klein und besitzen einen bräunlich bis schwarzen Körper sowie transparente Flügel.
Die Minierfliege ernährt sich vorzugsweise von Pflanzensäften, die sie aus den Blättern aussaugen. Die Weibchen verfügen über einen Stachel, mit denen sie die Blätter einstechen, um darin ihre Blätter abzulegen. Ihre Larven weisen eine weiße bis gelbliche Farbe auf. Diese leben in Blättern und ernähren sich von ihren wertvollen Nährstoffen, ohne dass dabei ihre äußere Hülle beschädigt wird. Die Larven durchlaufen drei verschiedene Entwicklungsstadien, ehe sie sich verpuppen und schließlich zu Fliegen werden.
Bislang sind rund 3.000 Minierfliegenarten auf der Welt bekannt, davon sind etwa 350 in Mitteleuropa heimisch.
Wie Miniermotten dem Garten gefährlich werden können
Die von Miniermotten verursachten Schäden werden in der Regel nicht von den ausgewachsenen Insekten, sondern von ihren Larven verursacht. Sie klettern auf Blätter und Bäume und fressen sich durch das Innere der Blätter – die Außenhäute bleiben davon unberührt, stattdessen entstehen im Inneren Fraßgänge.
Abhängig von der genauen Miniermottenart können die Flecken der Fraßgänge entweder linienartig oder wie ein fein verzweigtes Wegenetz aussehen. Das Blatt verfärbt sich nach und nach braun und stirbt schließlich ab, da die Larven den Blattsaft aussaugen. Bei einem starken Befall durch Miniermotten fällt das Blatt nach kurzer Zeit von selbst ab, wenn es ausgetrocknet ist.
Im frühen Stadium des Befalls zeigt dieser sich zunächst nur optisch. Die betroffene Pflanze besitzt zunächst lediglich einige trockene Blätter und zeigt sich dann schon in den Sommermonaten wie im Herbst. Ein ernst zu nehmender Schaden liegt erst dann vor, wenn die Pflanze längerfristig und großflächig befallen ist. Denn dann kann sie durch das vorzeitig verlorene Laub kaum noch Nährstoffe aufnehmen und nicht gut gedeihen.
Ratgeber: So bekämpft man Miniermotten und Minierfliegen an Kastanien richtig
Bei Miniermotten und Minierfliegen handelt es sich um sehr lästige Schädlinge, die sich rasch auf den Pflanzen vermehren können. Leider ist es dennoch nicht so leicht, sie frühzeitig zu erkennen – so ist ein größerer Schaden im schlimmsten Fall nicht zu vermeiden.
Durch die zahlreichen unterschiedlichen Arten zeigen sich die Schädlinge in verschiedener Form und lassen sich daher leicht verwechseln. Auch erfahrene Hobbygärtner entdecken die erwachsenen Insekten meist selten und wenn, dann sehr spät.
Weil ein Großteil der Schäden ohnehin durch die Larven entsteht, ist dieser von außen häufig gar nicht sichtbar. Dazu kommt: Das Schadbild lässt sich kaum eindeutig der Miniermotte zuschreiben – auch Pilze und andere Erkrankungen sind möglich.
Die Schädlinge mit Lockstoff-Fallen anlocken
- Anwendungsfertige, insektizidfreie Falle zum erfolgreichen Abfangen von Nahrungsmittelmotten, die sich im Trockenobst, Mehl, Getreide- Produkten, wie Müsli, sowie im Tierfutter usw. entwickeln
- Die Mottenmännchen (Dörrobst-, Mehl-, Dattel- und Speichermotten) werden durch ein artspezifisches Pheromon (Sexuallockstoff), angelockt und bleiben auf der Leimfläche kleben
- Motten verursachen keinen Schaden mehr, und ihre Anzahl gibt Auskunft über die Höhe des Befallsdruckes
Letzte Aktualisierung am 22.04.2021 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Vorgehen können Hobbygärtner unter anderem mit Lockstoff-Fallen aus dem Fachhandel.
Diese sollten an den Pflanzen installiert werden, um einen möglichen Befall zu verhindern oder einzudämmen. Die Insekten werden durch die Falle angelockt, wodurch sich schon gut feststellen lässt, ob es sich um Miniermotten oder -fliegen handelt. Darüber hinaus sorgt die Falle dafür, dass die Männchen weniger paarungsbereit werden.
Hat man erkannt, um welches Insekt es sich handelt, kann man gezielter mit den richtigen Maßnahmen dagegen vorgehen.
Befallene Blätter und Pflanzen entfernen
Dann gibt es mehrere Möglichkeiten, um die Schädlinge wieder loszuwerden. Damit diese auch erfolgreich verlaufen, kombiniert man am besten verschiedene Maßnahmen miteinander über mehrere Wochen. Ansonsten kann es sein, dass nicht alle Larven vernichtet werden und dann zu einem späteren Zeitpunkt schlüpfen.
Grundsätzlich sollten zunächst sämtliche befallende Blätter und andere Pflanzenteile sorgfältig entfernt werden. Dabei werden am besten sämtliche Pflanzen auf etwaige Fraßgänge und Verfärbungen untersucht, idealerweise mehrfach pro Woche.
Ein Blatt muss nicht abgestorben sein, damit es entfernt werden darf – auch andere, veränderte Pflanzenteile, die gelblich oder befallen erscheinen, sollte man ablösen. Es empfiehlt sich außerdem, bereits auf den Boden gefallenes Laub komplett zu entfernen und zu vernichten.
In keinem Fall sollte dieses in der Biotonne oder im Kompost entsorgt werden, da sich darin noch die Larven befinden und daraus schlüpfen können. Befallenes Laub wird im besten Fall umgehend verbrannt oder in einem luftdicht verschlossenen Sack in die Sonne gestellt, wo die Larven nach einigen Tagen absterben.
Pflanzen mit Vlies abdecken
Nach dem Entfernen befallener Pflanzenteile und Blätter sollten Hobbygärtner alle betroffenen Pflanzen abdecken, damit das Risiko eines Neubefalls bestmöglich eingedämmt wird.
Hierfür empfiehlt sich die Verwendung eines Gartenvlieses oder eines feinmaschigen Netzes – Gartenfachmärkte bieten diesbezüglich inzwischen eine große Auswahl. Grundsätzlich sollte die Abdeckung allerdings so dicht und sicher sein, dass ausgewachsene Minierfliegen und -motten sich nicht durch die Öffnungen hindurch quetschen können. Zwar leben die Larven auf diese Weise dennoch weiter – doch die Schädlinge legen mit großer Wahrscheinlichkeit keine neuen Eier auf den Kastanien mehr ab.
Fazit
Abschließend bleibt zu sagen: Wem seine Kastanie lieb ist, sollte sich die Zeit nehmen, diese mindestens zwei Mal pro Woche auf einen möglichen Schädlingsbefall zu untersuchen.
Je frühzeitiger ein Befall durch Miniermotten oder -fliegen entdeckt wird, desto einfacher ist es, diesen zu bekämpfen. Oft sind dafür noch nicht einmal chemische Pflanzenschutzmittel oder Schädlingsbekämpfer erforderlich, auch auf natürlichem Wege können die Insekten meist gut beseitigt werden.
Sollte der Befall doch zu fortgeschritten sein, finden sich bei Amazon.de viele empfehlenswerte Produkte gegen Miniermotten.