Über eine Million Tier- und Insektenarten sind vom Aussterben bedroht! Kannst auch du etwas für die Erhaltung der Artenvielfalt tun? Die Antwort lautet: Ja! Wir zeigen dir in diesem Praxisleitfaden, wie du dazu beitragen kannst, dass möglichst viele Arten überleben und die Welt wieder etwas schöner und bunter wird! Außerdem geben wir dir noch viele wertvolle Tipps und Tricks für die Gestaltung eines naturbelassenen Gartens.
Inhaltsverzeichnis
Warum Arten aussterben
Immer mehr Tier- und Insektenarten auf dieser Welt sterben aus, weil ihnen der Lebensraum genommen wird. Sei es durch die Versiegelung der Naturflächen, beispielsweise durch den Straßen- oder Häuserbau, den Klimawandel oder auch durch die Ansiedelung von invasiven Arten.
Von invasiven Arten sprechen wir, wenn Tiere oder Insekten in neue Gebiete verschleppt werden und dort keine natürlichen Feinde besitzen oder sich besser im Lebensraum etablieren als die heimischen Tier- oder Insektenarten.
Beispiele hierfür sind der asiatische Marienkäfer oder auch das Grauhörnchen. Beide Arten verdrängen den heimischen Marienkäfer und das Eichhörnchen aus ihrem natürlichen Lebensraum. So hat sich der asiatische Marienkäfer besser an das europäische Klima angepasst und gleichzeitig frisst er schneller als der heimische Marienkäfer. Das Grauhörnchen ist stärker und schneller als das Eichhörnchen. Im Falle eines Kampfes überlebt das Eichhörnchen nicht.
Wie du helfen kannst
Wie bereits erwähnt, ist einer der Hauptgründe warum Arten aussterben, die sogenannte Flächenversiegelung.
Es werden Straßen gebaut oder Neubaugebiete erschlossen. Das Verheerende daran ist, dass für Tiere und Insekten keine natürlichen Rückzugsgebiete geschaffen werden.
Wie du kleine Rückzugsgebiete in deinem Garten schaffen kannst, das zeigen wir dir jetzt in diesem praktischen Leitfaden.
Artenvielfalt und Nutzen im Garten
Bienen und Insekten
Insekten spielen eine wichtige Rolle für ein ausgeglichenes Ökosystem. Bienen sorgen für die Bestäubung aller möglichen Pflanzenarten. Andere Insekten machen das zwar auch, sind aber gleichzeitig dafür zuständig, dass der Boden gut durchlüftet ist.
Diese Art der Auflockerung des Bodens ist für ein gutes Wachstum der Pflanzen unerlässlich. Außerdem sorgen Insekten für den Abbau von Pflanzenmaterial und deren Umwandlung zum wertvollen Kompost.
Auf einer ungemähten Wiese befinden sich in der Regel unterschiedliche Blütensorten. Seien es blühende Kräuter oder einfach nur Blumen, wie zum Beispiel das Gänseblümchen. Wenn du eine Wiese hast auf der nicht viele Blumen wachsen, dein Rasen aber etwas durchlöchert ist, dann kannst du auch bunte Wiesenmischungen verwenden. Diese enthalten nicht nur Grassamen, sondern auch alle möglichen anderen Samen von blühenden Pflanzen. Somit hast du deine eigene Blumenwiese geschaffen.
Letzte Aktualisierung am 25.05.2022 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Insekten kannst du ganz einfach dadurch schützen, in dem du ihnen ein Insektenhotel baust: Das ist ein einfacher kleiner Kasten, gefüllt mit Zweigen, Gräsern oder Samen, die du in deinem Garten findest. Ein solches Insektenhotel stellst du idealerweise an einem nach Süden gerichteten Platz auf. Außerdem sollte der Platz auch vor Regen und Wind geschützt sein.
Wichtig ist außerdem noch, dass sich um das Insektenhotel herum blühende Futterpflanzen und sogenannte strukturreiche Gärten befinden. Strukturreich bedeutet in diesem Fall, dass es im Idealfall eine Trockensteinmauer gibt, einen Teich, Bäume oder viele Sträucher.
Vogelarten
Du hast es mit dem Insektenhotel etwas übertrieben und hast nun zu viele Insekten in deinem Garten? Dafür gibt es eine einfache Abhilfe: Die Ansiedelung von Vogelarten in deinem Garten.
Vögel fressen nicht nur Regenwürmer, sondern auch alle möglichen Insekten und Käfer. Alles was du tun musst, ist es mehrere Vogelhäuser aufzustellen. In der Regel reicht auch eines vollkommen aus!
Achte zusätzlich darauf, dass sich nicht zu viele Katzen in der Nähe aufhalten und kein Straßenlärm vorherrscht. Wenn du zusätzlich Vogelfutter im Winter aufhängst und im Sommer auch noch Vogelbäder anbringst, dann schaffst du den perfekten Lebensraum für die Vögel.
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Eichhörnchen
Die schlechte Nachricht zuerst: Egal wie süß Eichhörnchen auch sind, sie fressen leider auch kleinere Vögel! Ihr Nutzen ist aber viel größer als ihr Schaden: Sie fressen nämlich auch Nüsse, Tannenzapfen und viele andere Baumfrüchte. Diese vergraben sie anschließend auch, damit sie im Winter genügend Nahrung haben.
Baumfrüchte, welche sie nicht mehr finden oder vergessen, keimen anschließend im Frühjahr. Dadurch sorgen sie sehr gut für die Verbreitung der heimischen Baumarten und damit für eine Vergrößerung des Waldes. Auch der Garten wird dadurch vielfältiger. Abgesehen davon, bieten neue Bäume wieder Schutz für diverse Vogelarten, wo sich diese wiederum vor den Eichhörnchen zurück ziehen können.
Doch wie lockst du Eichhörnchen in deinen Garten? Der erste große Schritt ist beispielsweise das Pflanzen von einem Haselnussstrauch oder einem Walnussbaum. Eichhörnchen lieben nämlich Nüsse über alles!
Diese Bäume und Sträucher brauchen aber viele Jahre, bis sie ausgewachsen sind. Daher werden Futterstellen sehr gut von den Eichhörnchen angenommen. Das sind kleine aufklappbare Kästen, gefüllt mit Nüssen und vielen Kernen. Wenn du einen Futterautomaten aufstellst, dann kannst du diesen auch mit Mais, Trockenfutter und Karotten füllen.
Nur Erdnüsse solltest du niemals alleine als Futter verwenden: Diese sind wegen ihrer Inhaltsstoffe für Eichhörnchen nicht geeignet. Auch wenn du es aus der Werbung anders kennst, Eichhörnchen knacken meist nur die Schale auf und lassen die Erdnüsse anschließend liegen.
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Artenschutz im Garten
Igel
Du hast einen Laubhaufen bei dir im Garten? Herumliegende Zweige und Äste sind für dich kein Grund aufzustehen und den Garten aufzuräumen? Ideal! Dein Garten hat das Potential ein richtiger Igelgarten zu werden.
Wusstest du, dass Igel Unterschlüpfe lieben? Igel sind nachtaktive Wesen und fressen für ihr Leben gerne Schnecken. Deinem Salat tut das gut und dem Igel auch! Nur Schneckenkorn oder auch Rattengift solltest du auf gar keinen Fall ausbringen, denn das tötet auch einen Igel.
Wenn du dem Igel etwas Gutes tun willst, dann füttere ihn am besten im Frühjahr und im Winter. Im Winter verliert der Igel bis zu 40% (!) seines Körpergewichtes. Mit spezieller Igelnahrung kannst du diesen Gartenbewohner ideal unterstützen.
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Eidechsen
Insekten lieben sie – Eidechsen aber auch: Die Trockensteinmauer! Idealerweise ist diese sonnig gelegen. Vielleicht gibt es sogar eine Wasserquelle in der Nähe, damit ist die Trockensteinmauer ein idealer Unterschlupf für alle möglichen Tier- und Insektenarten.
Durch die einfache Bauweise der Trockensteinmauer mit ihren vielen Spalten und Zwischenräumen bietet sie den idealen Rückzugsplatz für alle möglichen Arten von Insekten und auch für Eidechsen.
Für Eidechsen ist die Trockensteinmauer ideal. Sie können sich zurück ziehen, wenn es regnet. Im Sommer wird diese von der Sonne aufgewärmt. Das ist sehr wichtig für Eidechsen, da sie die eigene Körperwärme nicht vollständig regulieren können. Außerdem finden sie in den Mauerritzen ausreichend Nahrung. Sie ernähren sich vor allem von Insekten, Würmern und Käfern.
Ganz nebenbei sorgen Eidechsen auf natürliche Weise dafür, dass ein Insektenbefall des Gartens nicht überhand nehmen kann.
Fledermäuse
Fledermäuse zählen beispielsweise in Österreich zu den am stärksten bedrohten Tieren und stehen unter Artenschutz.
Fledermäuse haben es immer schwerer einen geeigneten Unterschlupf zu finden. Durch das Aufhängen von Fledermauskästen hilfst du ihnen ihr Überleben zu sichern. Fledermäuse sind nützlich und jagen alle Arten von Insekten. Durch den stetigen Verlust von Quartieren sind sie bedroht und brauchen unseren besonderen Schutz.
Wenn du Fledermäusen noch etwas Gutes tun willst, dann sorge dafür, dass sie geeignete Rückzugsorte haben. Das kann auch dein Dachstuhl sein, in dem sich die Fledermäuse zurück ziehen können.
Mittlerweile gibt es sogar spezielle Fledermausziegel, die extra dafür gemacht sind, dass sich Fledermäuse dort einnisten können ohne, dass sie dich stören.
- XXL FORMAT: Das Nistkasten Holz des Fledermaus Kasten besteht aus Fichten - & Außensperrholz bietet durch ein raffiniertes 3-Kammer-System Platz für bis zu 300 Fledermäuse
- PREMIUM AUSSTATTUNG: Fledermausnistkasten ist im Innenbereich mit einem hochwertigen Nylonnetz versehen um den Fledermäusen die Fortbewegung, sowie den Halt zu erleichtern
- ANBRINGUNGSORT: Hängen Sie den Kasten für einen optimalen Einzug in ca. 4 Metern (o. höher) Höhe auf. Zusätzlich können Sie das Einflugloch mit etwas Lockmittel einreiben
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Fazit
Artenschutz ist eigentlich weniger kompliziert als es im ersten Moment klingen mag: Hänge einen Nistkasten auf und gib damit Vögeln die Möglichkeit, sich zurückzuziehen und vielleicht sogar eine kleine Familie zu gründen.
Baue eine kleine Trockenmauer, damit sich Eidechsen und Insekten ansiedeln können. Streue Wiesenblumensamen aus, damit du auch genügend Blumen hast, damit Bienen und Insekten sich davon ernähren können.
Belasse den Laubhaufen wie er ist und stelle vielleicht etwas Igelfutter daneben – schon fühlt sich auch ein Igel bei dir ein Stück wohler. Es ist so einfach – und doch so hilfreich.
Stell dir Artenschutz wie einen Kreislauf vor: Hast du viele Insekten, lassen sich auch Vogelarten bei dir nieder, idealerweise auch Igel, Eidechsen oder Fledermäuse. Somit hält sich alles in einem natürlichen Gleichgewicht.
Die Natur ist ein Miteinander von allen möglichen Tier- und Insektenarten. Stirbt eine Art aus, zieht es andere mit und der Kreislauf wird durchbrochen!
Wenn du dir einige von diesen Tipps zu Herzen nimmst und beispielsweise ein Vogelhaus baust oder ein kleines Insektenhotel aufstellst, dann trägst du automatisch zum Artenschutz bei. Und spätestens dann, wenn dich Vogelgezwitscher sanft aus deinem Schlaf holt und nicht dein Wecker, dann wirst du froh sein, dass dein Garten ein klein wenig nachhaltiger und freundlicher geworden ist.
Willst du auch noch wissen, wie du Schädlinge und andere Krankheiten in deinem Garten natürlich bekämpfst, dann wirst du in diesem großen Ratgeber fündig: Schädlinge & häufige Krankheiten im Garten